Antennengewinn

Der Gewinn von Antennen wird in in Relation zu einer spezifizierten Referenzantenne durch Vergleichsmessungen ermittelt und benannt.

Um den Antennengewinn anwendungsspezifisch korrekt ermitteln zu können, werden entsprechend unterschiedliche Messmethoden und unterschiedliche Referenzantennen eingesetzt.

Um Antennenangaben vergleichbar zu machen, messen namhafte Antennenhersteller ihre Antennen nach einheitlichen Messverfahren. Sowohl die Messverfahren als die Referenzantennen sind, der Anwendung entsprechend unterschiedlich. Man unterscheidet Messungen für Monopolantennen (z.B. Kfz-Antennen) und Dipolantennen (z.B. Feststations- oder Maritimantennen). Einige Standards sind :

EIA RS-329-1 Standard für Feststations- und Maritimantennen
CCIR 368.3 Standard für Mittel- und Kurzwellenantennen

Antennengewinn für

Halbwellendipol als Referenzantenne
Antennengewinn = dBd

Isotropantenne Referenzantenne
Antennengewinn = dBi

EIA RS-329-1 Standard für Feststations- und Mobilantennen

Gemäss diesem Standard wird der Gewinn von Feststationsantennen nach einem spezifizierten Messverfahren ermittelt und mit einer ½ Wellen Dipolantenne verglichen.

Der Wert des Antennengewinns wird in dBd (bez. auf Dipol) angegeben.

Alternativ kann der Antennengewinn von Dipolantennen auch in dBi angegeben werden, wobei als Referenzantenne eine Isotropantenne zugrunde gelegt wird. Eine Isotropantenne wird auch Kugelstrahler genannt, da diese in alle Richtungen kugelförmig gleichmässig abstrahlt. Dies ist in der Praxis jedoch nie erreichbar und kann somit ausschliesslich rechnerisch ermittelt werden. Somit ist ein Wert in dBi rein theoretischer Natur.

Der rechnerisch ermittelte Unterschied zwischen dBd und dBi beträgt 2,15. Der Wirkungsgrad der Antenne ist jedoch identisch.

  • 0 dBd = 2,15 dBi
  • 3 dBd = 5,15 dBi
  • 5 dBd = 7,15 dBi
  • 8 dBd = 10,15 dBi

EIA RS-329-1 Standard für Feststations- und Mobilantennen

Der Gewinn von Fahrzeugantennen wird mit einer mittig auf einem Fahrzeugdach montierten ¼ Wellenantenne verglichen und benannt. Diese international übliche Methode ist in der Richtlinie EIA RS-329-1 definiert.

Der Wert des Antennengewinns wird in dB, bez. auf 1/4 Wellenstrahler, angegeben.

Da Monopol-Fahrzeugantennen nicht mit Dipol-Feststationsantennen vergleichbar sind, gibt es keine Messdefintion, wie Kfz- Antennengewinn in dBi oder dBd gemessen werden kann.

Somit ist ein Antennengewinn in dBi für Mobilantennen messtechnisch nicht ermittelbar.

Kein internationaler Standard für Portabelantennen

Es gibt zum Messen von Gewinn von Portabelantennen kein international standardisiertes Messverfahren. Es ist übliche Praxis, eine ¼ Wellen Antenne auf dem gewünschten Handfunkgerät zu plazieren und als Referenzantenne zu verwenden. Aufgrund des undefinierbaren elektrischen Gegenwichts, das das Chassis eines Handfunkgeräts bildet, ist es notwendig, statistische Durchschnittswerte aus einer Vielzahl von Messungen zu kalkulieren, um, den Gewinn einer Portable-Antenne relativ präzise angeben zu können.

CCIR 368.3 Standard für Mittel- und Kurzwellenantennen

Maritime Mittel- und Kurzwellenantennen werden entsprechend dem internationalen Standard-CCIR 368,3 gemessen . Die Referenzantenne ist eine ¼ Wellenmonopolantenne über Wasser, die mit einer definierten Leistung belastet wird. Anschließend wird die Feldstärke in Relation zum Abstand zur Antenne berechnet..